Auf Ischia gibt es über 400 Hotels und Badeanlagen mit eigenem Thermalwasser. Mindestens einmal jährlich werden diese Thermalwässer von staatlichen Einrichtungen analysiert.
Etwa 300 Hoteliers haben uns Ihre Analysen für die Anfertigung unseres Buches „Führer zu den Thermalwässern der Insel Ischia“ zur Verfügung gestellt. Die Auswertung ergab, dass auf der Insel Ischia Chlorid- und Hydrogenkarbonat-Wässer vorkommen.
Die Chlorid-Wässer befinden sich in Küstennähe und haben mit mindestens 80% neben einem hohen Chlorid-Anteil meist auch einen sehr hohen Natrium-Anteil. Grund dafür ist das salzhaltige Meerwasser, dessen Einfluss auf die Entstehung des Thermalwassers in Küstennähe besonders hoch ist. Einige dieser Chloridwässer enthalten mehr als 5.500mg/l Natrium-Ionen und mehr als 8.500 mg/l Chlorid-Ionen und werden daher als Solen bezeichnet. Unter ihnen überschreiten einige wenige auch die Grenzwerte von 20mg Fe2+ pro Liter und gelten daher als eisenhaltig. Diese eisenhaltigen Solen sind im ungefilterten Zustand an ihrer rot-braunen bis schwarze Färbung erkennbar.
Die Hydrogenkarbonat-Wässer kommen eher im Landesinneren vor. Diese werden vor allem durch das Regenwasser geprägt. Der Anteil an Hydrogenkarbonat-Ionen beträgt bei diesen Wässern im Schnitt 50%. Auch die Anionen Chlorid und Sulfat sind im Schnitt mit je 20-25% vertreten. Bei den Kationen dominiert auch hier vor allem Natrium. Es gibt aber auch Ausnahmen. So gibt es auch Calcium-Magnesium-Hydrogenkarbonatwässer, bei denen der Calcium-Gehalt zwischen 30 und 45% liegt. Darüber hinaus gibt es auf Ischia auch lithium- und fluoridhaltige Chlorid- und Hydrogenkarbonatwässer. Diese sind auf der ganzen Insel verteilt.
Gemäß der deutschen Klassifikation kommen auf Ischia keine schwefelhaltigen Thermalwässer vor, obwohl es Thermalwässer auf der Insel gibt, die sich aufgrund des enthaltenen Schwefels grün färben. Dies liegt vor allem an der Art der Verbindung, die Schwefel mit anderen Elementen eingehen kann. Bei der deutschen Klassifikation wird nur Sulfid berücksichtigt. Die Schwefelverbindungen in den Thermalwässern auf Ischia liegen aber meist als Sulfat vor.
Zu guter Letzt finden wir auf Ischia auch zwei Thermalwässer, die als radonhaltig bezeichnet werden können, da der Grenzwert von 666Bq/l überschritten wird. Allerdings ist bei den uns vorliegenden Analysen der Radon-Gehalt nicht immer angegeben worden, so dass eine genaue Aussage über die Verteilung schwierig ist.
Betrachtet man den pH-Wert und die Wasserhärte, so stellt man fest, dass die Mehrheit der Thermalwässer auf Ischia sauer ist und sie entweder sehr hart oder sehr weich sind.